Die Sprache ist unser Werkzeug. Sprachliche Äußerungen oder verbale Techniken sind ein zentrales Medium in Psychotherapien. Auf der sprachlichen Oberfläche wird sichtbar, wie sich die Interaktion entfaltet und sich Inhalte, Emotionen und Beziehungen verändern.
Verbale und nonverbale Inhalte sind eng verflochten. Sie stehen in komplexer Wechselwirkung und beeinflussen die therapeutische Beziehung und den therapeutischen Fortschritt. Wie etwas gesagt wird, wirkt stets parallel zu dem, was gesagt wird. Im nonverbalen Ausdruck wird die Interaktion zwischen Körper und psychischen Prozessen, das Embodiment, deutlich. Zu den nonverbalen Faktoren gehören Mimik, Gestik, Blickverhalten, Körperhaltung und auch stimmliche und paraverbale Aspekte wie Tonhöhe, Sprechgeschwindigkeit, Lautstärke oder vokale Energie.
Nonverbale Faktoren haben einen entscheidenden Anteil daran, dass frühere Beziehungskonflikte in aktuellen Beziehungen über unbewusste Prozesse aktualisiert werden. Das, was sich nonverbal zeigt, kann wichtige Hinweise geben auf Spannungen und Krisen in der therapeutischen Beziehung.
In unseren Forschungen zu diesem Thema befassen wir uns beispielsweise damit, wie wir als Therapeutinnen und Therapeuten über die Rolle der eigenen Stimme in der Psychotherapie reflektieren, wie sprachliche und paraverbale Merkmale von Äußerungen mit interpersonellen Fähigkeiten zusammenhängen, oder wie bestimmte verbale Techniken mit der Auflösung von Spannungen und Krisen in Therapiesitzungen assoziiert sind.