Workshop zu Spannungen und Krisen

Mit Spannungen und Krisen in der Therapiebeziehung umgehen – Fallbesprechung und Supervision auf Basis des Modifizierten Allianzfokussierten Trainings mit Doppeln 

Nächster Workshop:
27. und 28. November 2025 in Leipzig
Do. 27.11.2025           11.00-max. 18.30 Uhr
Fr. 28.11.2025           10.00-max. 17.00 Uhr (abhängig von Teilnehmerzahl)

Was passiert im Workshop:
Der Workshop richtet sich an Therapeuten aller Richtlinienverfahren (approbiert oder in fortgeschrittener Ausbildung), die Interesse haben, sich mit diesem sehr praxisrelevanten Thema in einer offenen und wertschätzenden Atmosphäre spielerisch auseinanderzusetzen und sich dabei persönlich einzubringen. Einführend werden theoretische Grundlagen vermittelt zu Indikatoren von Spannungen und Krisen und verschiedenen Haltungen und Techniken, mit ihnen umzugehen. Anschließend erspüren und üben wir in Rollenspielen diese Haltungen und Techniken intensiv anhand eigener Fallbeispiele der Teilnehmenden.
Bitte bringen Sie ein eigenes Fallbeispiel mit. Vielleicht helfen Ihnen folgende Hinweise zur Auswahl: Wir befassen uns mit Spannungen und Krisen in der therapeutischen Beziehung. Alles ist hierbei willkommen – Sie dürfen minimale Spannungen mitbringen bis hin zu heftigen Krisen. Optimalerweise ist es ein laufender Fall, damit Sie möglichst gut profitieren können. Aber auch Fälle, die Sie rückwirkend beschäftigen, können wir uns gern anschauen. Wir erspüren gemeinsam die Beziehungsmuster, die sich reinszeniert haben und erproben neue Beziehungsmuster in den Rollenspielen. Wählen Sie gern einen Fall aus, den Sie emotional persönlich als schwierig erleben. Wichtig ist hinzuzufügen, dass Ihre therapeutische Arbeit dabei nicht bewertet wird. Wir befassen uns nicht damit, was Sie falsch oder richtig machen.
Wir werden ca. 45 Minuten je Teilnehmer und je Fall zur Verfügung haben.

Die Veranstaltung wird mit Fortbildungspunkten akkreditiert.

Veranstaltungsort: Leipzig
Teilnehmerzahl: maximal 12 Personen

Bei Interesse schreiben Sie mir bitte an: kontakt@agumz.de

DFG-geförderte Klinische Studie

Unsere multizentrische DFG-geförderte Klinische Studie zur Therapieausbildung ist im Juli 2024 offiziell gestartet. Wir untersuchen, inwiefern eine neue Ausbildungsmethode geeignet ist, therapeutische Fähigkeiten im Umgang mit Spannungen und Krisen in der Therapiebeziehung und damit die Therapieergebnisse von depressiven Patienten zu verbessern. Kooperationspartner im Projekt sind mehr als 20 Ausbildungsinstitute und Forschungseinrichtungen.

Titel der Studie: Allianz-Fokussiertes Training (AFT) als integratives Konzept zur Verbesserung des therapeutischen Umgangs mit Spannungen und Krisen in der Therapiebeziehung und der Therapieergebnisse von Patienten mit Depressionen. Eine randomisierte kontrollierte Multicenter-Studie

Viele Patienten mit Depression profitieren nicht ausreichend von ihrer Psychotherapie und etwa ein Drittel bricht die Therapie vorzeitig ab. Es ist wichtig, die Ursachen hierfür zu verstehen. Ein entscheidender Faktor ist die therapeutische Beziehung. Im Verlauf jeder Psychotherapie ereignen sich kleinere Spannungen oder größere Krisen in dieser Beziehung. Sie bergen ein hohes Risiko für schlechte Therapieergebnisse und vorzeitige Therapieabbrüche. Therapeuten fällt es oft schwer, solche schwierigen Momente wahrzunehmen oder konstruktiv damit umzugehen.
In der Studie zur Therapiebeziehung wird eine neue Ausbildungsmethode geprüft, die darauf abzielt, therapeutische Fähigkeiten im Umgang mit Spannungen und Krisen unter Einsatz von Videoaufzeichnungen und Rollenspielen zu verbessern. Das Trainingsverfahren wurde in den USA von C. Eubanks, C. Muran und J. Safran entwickelt und von Antje Gumz und ihrer Forschungsgruppe übersetzt, modifiziert und im deutschen Sprachraum erprobt.
Die Ergebnisse der DFG-geförderten Studie sollen zu einer evidenzbasierten Psychotherapieausbildung und verbesserten Therapieergebnissen von depressiven Patienten beitragen.


Aktuelle Publikationen

Gumz, A., Kästner, D., Reuter, L. Martinez, C., Ehlers, K., Daubmann, A., Eubanks, C.F., Muran, C., Anderson, T., Stöckl, R., Schwanitz, G., Stegemann, L., Rohr, L., Willutzki U., Jacobi, F., Zapf, A. (2025). Modified Alliance-Focused Training with Doubling as an integrative approach to improve therapists‘ competencies in dealing with alliance ruptures and prevent negative outcomes in psychotherapy for depression: study protocol of a randomised controlled multicentre trial. BMJ Open 16;15(7), e098343. doi: 10.1136/bmjopen-2024-098343.

Berger, J.A., Kalmbach, L. K., Bahr, N. S., Strauß, B., Gumz, A. (2025). Between Personal and Professional Involvement: A Qualitative Interview Study on Insights of Novice and Experienced Therapists in Alliance Ruptures. Psychol Psychother 98(3), 743-762. doi: 10.1111/papt.12587

Kästner, D., Schestag, L., Brähler, E., Longley, M., Franken, F., Martinez Moura, C., Ehlers, K., Liselotte Marie, S., Klapprott, F., Strauß, B., Gumz, A. (2025). Revisiting the wounded healer concept—associations between childhood maltreatment, adult attachment and the alliance bond capacity of prospective therapists. British Journal of Psychotherapy. Advance online publication. https://doi.org/10.1111/bjp.12983

Gumz, A., Daubmann, A., Erices, R., Berger, J., Reuter, L., Kästner, D. (2025). Associations between therapists’ verbal techniques and patient-rated therapeutic alliance, insight, and problem solving. Psychotherapy Research, 35(4), 589–600. https://doi.org/10.1080/10503307.2024.2327443

Gumz, A., Hörz-Sagstetter, S. (2025). Psychodynamische Psychotherapie in der Praxis. Lehrbuch. 2. Auflage. Weinheim: Beltz.